Chiemgauer Regiogeld

Kontakt:

Christian Gelleri, Chiemgauer e. V., Verein für nachhaltiges Wirtschaften, Tizianstr. 21, 83026 Rosenheim, Tel. (08031) 352665, Fax (08031) 2354677, E-Mail: Gelleri@Chiemgauer.info, Webseite: www.Chiemgauer.info

Tagungsbeitrag zur Jahrestagung Stadtteilarbeit 2006 "Lokale Beschäftigung – Lokale Ökonomie: Existenzsicherung im Stadtteil" vom 8. bis 10. November 2006 in Hannover-Kronsberg


Liebe Workshopteilnehmer,

im Rahmen des Workshops Komplementärwährung, Regiogeld und Tauschringe geht es um ein erstes Kennenlernen dieser Thematik und Einsatzmöglichkeit für die Stadtteilarbeit.

Arten von Komplementärwährungen

Mit Geld wird die Möglichkeit geschaffen, Leistungen nachzufragen und miteinander in Austausch zu treten. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Es wird neues Geld erzeugt oder
  2. das bestehende Geld wird effizienter eingesetzt.

Tauschringe, leistungsgedeckte Regiogelder, Barterringe und die Notenbank sind Beispiele dafür, wie versucht wird, Geld aus dem Nichts zu schaffen, um vorhandene Potenziale auszuschöpfen. Es mag Erstaunen hervorrufen, dass ein Tauschring mit einer Notenbank gleichgesetzt wird, doch das Prinzip dahinter ist das Gleiche. In dem einen Fall erbittet eine Bank einen Kreditrahmen und sie bekommt bei entsprechender Bonität einen bestimmten Betrag als Kredit zugewiesen. Die Auszahlung erfolgt in Papierscheinen, Metallmünzen oder elektronischen Einheiten, die auf "Euro" lauten und als alleinige gesetzliche Zahlungsmittel gelten.

Bei einem Tauschring reicht die Tatsache, dass der Mensch ein Mensch ist und sie oder er erhalten einen kleinen zinslosen "Dispo", mit dem Leistungen nachgefragt werden können. Die Akzeptanz der Tauschringeinheiten (Zeit, Talente etc.) beruht auf Freiwilligkeit und ist umso attraktiver, je mehr TeilnehmerInnen mitmachen. Umsätze in Tauschringen sind allesamt "neu" und weisen darauf hin, dass vorhandene Fähigkeiten besser ausgelastet wurden. Dazu haben wir das Praxis-Beispiel aus Berlin-Kreuzberg von Martin-Runge gehört.

Leistungsgedeckte Regiogelder und Barterringe funktionieren ähnlich wie Tauschringe, nur dass als Einheit ein "Wechselkurs" zum Euro festgelegt wird und die gewerbliche Orientierung der Teilnehmer im Vordergrund steht. Frank Jansky stellt hier den Urstromtaler aus Sachsen-Anhalt vor.

Ein relativ neuer Typus ist das "eurogedeckte Regiogeld", das auf das bestehende Geld aufsetzt und dieses versucht zu beschleunigen. In Deutschland sind derzeit 15 eurogedeckte Regiogelder in Umlauf. Gemeinsam ist diesen Regiogeldern, dass Unternehmen das Regiogeld wieder in Euro zurücktauschen können. Das ist sozusagen ein Ventil, wenn zu viel Regiogeld in Umlauf ist, führt aber auch zu einer Offenheit, die vor allem dann gut funktioniert, wenn die Teilnehmer des Regiogeldes gut in die Euro-Wirtschaft integriert sind.

 

 

Bildausschnitt aus Plusminus: Bankmitarbeiter der Raiffeisenbank Wasserburg zählt Chiemgauer.

Die GLS-Bank und die Raiffeisenbank Rosenheim sind offizielle Kooperationspartner des Chiemgauer e. V.

 

 

Ein Beispiel für ein eurogedecktes Regiogeld ist der Chiemgauer, der im Januar 2003 gestartet ist. Ziel ist die Förderung gemeinnütziger Vereine und die Belebung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Ein Chiemgauer ist ein Euro wert und gilt in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein. Chiemgauer Gutscheine gibt es in Werten von 1 bis 30 Euro. Die teilnehmenden Unternehmen weisen mit Schildern an der Eingangstür auf die Akzeptanz hin. Alle Verwender des Chiemgauer sind aus rechtlichen Gründen Mitglied im Trägerverein Chiemgauer e. V.

 


 

Wie funktioniert der Chiemgauer?

Der Chiemgauer Gutschein wird in Werten von 1 bis 30 Euro an zahlreichen Servicestellen (aktuelle Liste unter www.Chiemgauer.info – Ausgabestellen) in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein ausgegeben. Das können Unternehmen und Vereine sein oder auch Banken oder Gemeinden. Entscheidend ist die Nähe zu den einkaufenden Verbrauchern. Anfangs waren Chiemgauer Gutscheine 1 zu 1 in bar erhältlich, so dass sich der Gegenwert der ausgegebenen Chiemgauer in den Kassen gesammelt haben. Aufgrund der zunehmenden Transaktionszahl erfolgt nunmehr eine bargeldlose Abwicklung durch Abbuchung des Gegenwerts vom Euro-Girokonto der Verbraucher. Dazu bestellt der Verbraucher / die Verbraucherin einmalig die sogenannte "Regiocard" und wird kostenfrei Förder-Mitglied im Verein Chiemgauer e. V. Durch die Mitgliedschaft wird der Personenkreis der Chiemgauer-Nutzer eingeschränkt, so dass eine "zeitliche, persönliche und regionale Begrenzung" des Chiemgauer gegeben ist. Rechtlich dient diese Konstruktion zur eindeutigen Abgrenzung zum gesetzlichen Zahlungsmittel Euro.

Neben diesem rechtlichen Aspekt wird über die Regiocard der eigentliche Nutzen für den Verbraucher erfasst: Er darf einen Verein auswählen, der mit 3% des Tauschbetrages gesponsert wird. Die 3% werden von den teilnehmenden Unternehmen getragen. Durch die Zahlung mit Chiemgauer wird somit ein Verein der eigenen Wahl gefördert, ohne dass Mehrkosten entstehen. Für Fans eines Sportclubs, Eltern einer Bildungseinrichtung, Besucher einer Kultureinrichtung ergibt sich somit ein unmittelbarer Wert durch den Einkauf, da der ideelle Zweck finanziell unterstützt wird.

Wer Euro in Chiemgauer tauscht, soll sie innerhalb von drei Monaten ausgeben. Der Chiemgauer ist bewusst so angelegt, dass er zügig von Hand zu Hand wandert. Durch die Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes soll die Effizienz des Zahlungsmittels für alle Beteiligten erhöht werden. Verbraucher tauschen immer nur so viel Chiemgauer, wie sie innerhalb der nächsten zwei bis vier Wochen zum Ausgeben brauchen. Jeweils zum Quartalsanfang wird der Gutschein "alt". Mit einer Klebemarke im Wert von zwei Prozent des Gutscheinwerts verlängert sich die Gültigkeit um ein weiteres Quartal. Pro Jahr entstehen bei ständiger Verwendung der Chiemgauer im regionalen Kreislauf Geldhaltungskosten in Höhe von acht Prozent. Dahinter steht die Idee, das Geld ständig im Umlauf zu halten ("Umlaufsicherung"), einen regelmäßigen Impuls für das Verwenden des Geldes zu geben ("Umlauf-Impuls"), wobei kritische Stimmen gerne den Begriff "Schwundgeld" verwenden, während Befürworter von "Schwunggeld" sprechen. Der Chiemgauer ist derzeit VIERMAL so schnell wie der Euro, er bewirkt also mehr Umsatz und wird in der Region sehr effizient eingesetzt.

Die teilnehmenden Unternehmen verbuchen und versteuern den Chiemgauer wie Euro-Bargeld. Entweder verwenden sie die Chiemgauer-Einnahmen für geschäftliche oder private Ausgaben oder überzählige Chiemgauer werden in Euro zurück getauscht. Da der Rücktausch fünf Prozent des Gutscheinwertes kostet, ist der finanzielle Anreiz hoch, die Chiemgauer weiter auszugeben. Dadurch wird die regionale Wertschöpfung angeregt. Die Möglichkeit, in Euro zurück zu tauschen, gibt den Unternehmen zunächst eine Sicherheit, stets liquide sein zu können. Bei zunehmenden Umsätzen erfolgt allerdings automatisch eine Priorisierung von Unternehmen, die Chiemgauer als Zahlungsmittel akzeptieren, vorausgesetzt natürlich, dass die Zulieferer ein ähnliches Preis-Leistungs-Verhältnis wie ihre Wettbewerber anbieten.

Seit Mitte 2006 können die beteiligten Unternehmen Chiemgauer auch bargeldlos abwickeln. Mit dem elektronischen Chiemgauer eröffnen sich weitreichende Möglichkeiten für das Regionalgeld, die vor allem im Verrechnen größerer Beträge, der einfachen Abwicklung und dem Sparen und Leihen in Kooperation mit Banken liegen.


Erfolge des Chiemgauer

Mit dem Chiemgauer haben die Mitglieder viel Gutes für die Vereine bewirkt und vor allem beeindruckt die Wachstumsdynamik des Projekts mit 50 bis 100% pro Jahr. Da für die Vereine genau nachvollziehbar ist, dass bei einem Umsatz drei Prozent an sie gehen, werben sie sehr aktiv für die Nutzung des Zahlungsmittels Chiemgauer. Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass das Ziel der "Förderung gemeinnütziger Vereine in der Region" sehr gut erreicht wird. Doch auch bei der Bildung regionaler Wirtschaftskreisläufe entwickelt sich die Chiemgauer-Initiative: Im ersten Jahr wurden fast alle Chiemgauer sofort zurück getauscht. Im dritten Jahr gaben die Unternehmer gemäß einer Befragung durch Muriel Herrmann von der Universität Lüneburg bereits die Hälfte der eingenommenen Chiemgauer wieder aus (vgl. Herrmann 2004). Bei einer erneuten repräsentativen Befragung von Unternehmen im Jahr 2006 durch die Universität München erhöhte sich der Anteil der Chiemgauer, die weiter ausgegeben wurden, auf 62%. Die Chiemgauer-Umsätze steigen vor diesem Hintergrund noch stärker als der Eintausch von Euro in Chiemgauer durch die Verbraucher. Bei einer qualitativen Befragung der Verbraucher durch die Universität Wien wurde desweiteren eine hohe bis sehr hohe Zufriedenheit bei den Verbrauchern festgestellt. Besonders interessant ist die Zahl der Neuumsätze, also wieviel die Verbraucher bei neuen Unternehmen ausgegeben haben und das waren immerhin ein Viertel der Chiemgauer-Umsätze (vgl. Meßenzehl 2005). Die Unternehmerbefragung ergab fast genau das gleiche Ergebnis, so dass mit 25% Neukundenanteil eine empirisch relativ verlässliche Zahl vorgewiesen werden kann, die bei der Berechnung des Nutzens für die Anbieter sehr wichtig ist.

Es ergeben sich folgende Vorteile für die beteiligten Gruppen:

  • Der Verbraucher hat keinerlei Kosten durch das Regiogeld, weil er nur so viel Chiemgauer eintauscht, wie er zum Ausgeben braucht. Ein Verein eigener Wahl wird unterstützt und dadurch entsteht ein ideeller Nutzen, der oft einen höheren "Wert" besitzt als ein paar Cent Rabatt.
  • Hohe Schenkbereitschaft zur Freude aller Beteiligten: Über Bonuskarten werden durchschnittlich 0,5% an die Verbraucher rückvergütet, beim Chiemgauer sind es 3%, die an die Vereine gestiftet werden. Viele Unternehmen vor allem im Lebensmittelbereich sehen durch den gemeinnützigen Zweck überhaupt erst den Anlass mitzumachen, da ihnen der Wettbewerb über Rabatte suspekt ist. Während Rabattkarten oft nur kurzfristig genutzt werden, sind Verbraucher beim Chiemgauer immer intensiver dabei, da sie darin einen "Sinn" sehen und das zunehmende Angebot aktiv nutzen.
  • Die Vereine erhalten über die Verbraucher viele kleine Summen, die sich im Laufe des Jahres zu einer ansehnlichen Fördersumme auswachsen. Ob nun 100, 1.000 oder 3.000 Chiemgauer, fast alle Vereine wissen solche Begünstigungen zu schätzen und der damit verbundene Aufwand ist bei fast Null, denn es muss nur ab und zu die Möglichkeit bekannt gemacht werden, welche Vorteile die Verwendung von Chiemgauer dem Verein bringt. Ehrenamtlich arbeitende "Chiemgauer-Beauftragte" in den Vereinen arbeiten gezielt an einem Wachstum der Begünstigung. Derzeit ist das Potenzial der Vereine zu etwa zwei Prozent genutzt, bei den beiden ersten geförderten Vereinen machen nach drei Jahren immerhin schon 20% der Vereinsmitglieder mit. Sollten die anderen Vereine eine ähnliche Entwicklung vollziehen, könnten in fünf Jahren fünf Prozent der Haushalte in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein beim Chiemgauer involviert sein.
  • 520 Unternehmen haben durchschnittlich 6 Neukunden und nehmen bis zu 50.000 Chiemgauer im Jahr ein (Durchschnitt: 3000 Chiemgauer). Ein Viertel der Chiemgauer-Umsätze sind neue Umsätze, die ohne Chiemgauer nicht zustände gekommen wären.
  • Kosten für Umlauf-Impuls: Den Umlauf-Impuls zahlen in der Regel Anbieter, die nach mehrfachen Weitergaben alternde Chiemgauer erhalten haben. Die Kosten betragen pro Unternehmen 1 Chiemgauer pro Monat, übrigens der mit Abstand kleinste Kostenfaktor im Unternehmen. Warum ausgerechnet dieser Kostenbestandteil zum Teil heftige Kritik durch einzelne Ökonomen hervorruft, verwundert nicht zuletzt diejenigen, die diese Kosten tragen, denn etwa 90% der beteiligten Unternehmer geben in wissenschaftlichen Befragungen an, dass sie den Alterungseffekt sinnvoll finden, darunter auch sehr viele, die zu Anfang der Teilnahme noch skeptisch waren.
  • Die Kommunen profititieren doppelt durch das Regiogeld, denn die Vereine in der Gemeinde sind ohne ihr Zutun besser ausgestattet und die Ertragslage der Anbieter wird besser und damit die Steuereinnahmen. Durch die aktive Teilnahme können Kommunen als Motor für die Verbreitung des Regiogeldes wirken und erweitern die genannten gemeinwohlerhöhenden Effekte.
  • Die Umwelt wird weniger belastet durch kurze Transportwege. Durch den Bezug regionaler Produkte wird die Entstehung von Treibstoffgasen verringert. So wird durch regionalen Apfelsaft etwa ein Kilogramm an CO2 gegenüber überregionalen Apfelsäften eingespart. Ähnliche Effekte zeigen sich bei Ökobier mit regionaler Gerstenerzeugung.

Negative Effekte sind übrigens keine belegt. Das liegt vor allem auch an der Freiwilligkeit der Teilnahme am Chiemgauer-System. Wer sich keinen Vorteil vom Chiemgauer verspricht, macht nicht mit oder steigt wieder aus. Die "Ausstiegsrate" liegt jedoch unter einem Prozent, demgegenüber liegen die Zuwachsraten bei über 50% bei den teilnehmenden Unternehmen.


Bezüge zur Stadtteilarbeit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Bezug zu Komplementärwährungen herzustellen:

  1. Mitglied werden als gefördertes Projekt
  2. Mithilfe bei der Vernetzung und Bewusstseinsbildung
  3. Gemeinsamen Auftritt des Stadtteils organisieren
  4. Projektpartner in einem Regiogeld-Projekt
  5. Organisation eines Tauschrings
  6. Kombination von Tauschring und Regiogeld

Zu 1.:

Besteht vor Ort ein Regiogeld-Projekt und arbeitet dieses mit dem Vereinsbonus wie beim Chiemgauer (Informationen unter www.Regiogeld.de und direkt in der Geschäftsstelle des Verbandes), kann sich das konkrete Projekt der Stadtteilarbeit/Gemeinwesenarbeit als gefördertes Projekt registrieren lassen. Im nächsten Schritt müssen Verbraucher und Unternehmen im Stadtteil motiviert werden mitzumachen, damit ein ansehnlicher Förderbetrag zusammen kommt. Bei 200 Bewohnern, die monatlich 50 Euro in Chiemgauer tauschen, ergibt sich ein Förderbetrag in Höhe von 3.600 Euro pro Jahr. Es entsteht eine wirksame und dauerhafte Einnahmequelle, die wiederum Grundlage für Co-Finanzierungen sein kann. Der Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter der Stadtteilarbeit ist hier sehr gering.

Zu 2.:

Für die Motivation der Verbraucher und Unternehmen im Stadtteil ist es sehr wichtig, sich wechselseitig kennenzulernen und ein Gefühl für das "Ganze" zu bekommen. Vernetzungstreffen helfen bei der Entstehung eines Identitätsgefühls. Die Einbindung von bestehenden Regiogeld-Initiativen führt zu einer gemeinsamen Basis. Hier können Mitarbeiter in der Stadtteilarbeit moderierend mitwirken.

Zu 3.

Ein gemeinsamer Auftritt in einer Kollektivanzeige, einer Broschüre für die Anwohner oder ähnliches bringt die gemeinsame Identität auf eine wirtschaftliche Ebene der Zusammenarbeit. Bei der Zusammenstellung einer solchen Broschüre ist es oft erstaunlich, was es alles für Unternehmen im Dienstleistungsbereich im Stadtteil gibt. In Zusammenarbeit mit einer Regiogeld-Initiative kann der gemeinsame Auftritt und dem gemeinsamen Logo des Regiogeldes noch verstärkt werden. Die Unternehmen zeigen ihre Solidarität mit dem Stadtteil durch die Bereitschaft, drei Prozent beim Einkauf mit Regionalgeld dem Förderverein zu geben.

Zu 4.

In der Stadtteilarbeit wird man in den seltensten Fällen ein ganz eigenes Regiogeld-Projekt initiieren, aber in Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren kann im Stadtteil eine Projektpartnerschaft in mehreren Bereichen umgesetzt werden. Beispiele sind:

  • Gutscheinproduktion für arbeitslose Jugendliche
  • kreative Gestaltung von Gutscheinrückseiten in einem Malkurs oder
  • Akquise von Verbrauchern und Unternehmen
  • Bereitstellung von Räumen für Arbeitstreffen oder für Mitarbeiter im Stadtteil
  • usw.

Zu 5.

Zur Förderung der Nachbarschaft und zur Einbindung von Menschen mit freien Kapazitäten kann das Büro der Stadtteilarbeit die Gründung eines Tauschrings anregen.

Zu 6.

Eine Kombination von Regiogeld und Tauschring ist dann zu empfehlen, wenn beide für sich genommen auf gesunden Füßen stehen und Synergien zwischen beiden gebildet werden können. Beim STAR e. V. im Berchtesgadener Land können 100 Sterntaler mit 20 Talenten (entspricht einer Stunde) und 80 Euro erworben werden. Durch eine Stunde Babysitting und 80 Euro können Waren im Wert von 100 Euro erworben werden.


Literaturquellen:

  • Gelleri, Christian (2005): Assoziative Wirtschaftsräume in: Fragen der Freiheit, Bad Boll, 2005.
  • Gelleri, Christian (2005): Regiogeld spieltheoretisch betrachtet, Zeitschrift für Sozialökonomie Nr. 144, 2005.
  • Herrmann, Muriel (2005): Potenziale von Regionalgeld-Initiativen als Multiplikatoren einer nachhaltigen Entwicklung, Lüneburg, Diplomarbeit, 2005.
  • Kennedy, Margrit, Lietaer, Bernard (2004): Regionalwährungen – Auf dem Weg zu nachhaltigem Wohlstand, München, 2004.
  • Meßenzehl, Doris (2005): Der Chiemgauer – Ein Instrument der Regionalentwicklung mit Zukunft? - Erstellung eines Stimmungsbildes der Regionalwährung aus Sicht der Bevölkerung, Diplomarbeit an der Fakultät für Geowissenschaften der Universität Wien.