Konfliktvermittlung in der Dortmunder Nordstadt

Hintergründe des Projektes

Standort des Projektes ist der Dortmunder Norden. Es handelt sich um einen Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf mit multiplen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Dort leben etwa 55.000 Menschen, davon sind ca. 40% Migranten. Die Nordstadt übernimmt als Zuwanderungsstadtteil zahlreiche Integrationsleistungen für die Gesamtstadt. Die Wohn- und Lebensbedingungen sind in vielen Bereichen nach wie vor defizitär. Es herrscht eine sehr hohe Dichte mit knappen Wohn- und Freiflächen. Hier treffen unterschiedliche Altersgruppen und Lebensgewohnheiten konzentriert aufeinander, es kommt zu vielfältigen Nutzungskonflikten. Da sich viele Bewohner sowieso schon in schwierigen Lebensverhältnissen befinden, werden sie durch die Auseinandersetzung mit anderen Lebensstilen überfordert. Eine Hauptkonfliktlinie liegt zwischen Alt und Jung. Viele Konflikte bestehen zwar zwischen Deutschen und Migranten, dabei handelt es sich jedoch nicht um ethnische Konflikte, in denen die ethnische Zugehörigkeit den Konfliktgegenstand darstellt.. Häufiger finden sich ethnisierte Konflikte oder solche, in denen ethnische und kulturelle Zugehörigkeit keine Rolle spielen.
Die Anbindung an den Träger Planerladen hat eine große Bedeutung für die Ausgestaltung des Projektes.
Der Planerladen e.V. wurde von Raumplanungs-Studenten gegründet und besteht seit 1982. Ziel der Arbeit des Vereins ist die Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen im Stadtteil unter besonderer Berücksichtigung besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Der Verein organisiert stadtteilorientierte Angebote und Projekte, die sowohl baulich-räumliche als auch soziale Fragen aufgreifen und im Sinne einer sozialräumlichen Stadtteilarbeit verknüpfen. Zu den Angeboten zählen: Kinder- und Jugendarbeit, Qualifizierung, Anti-Diskriminierung, Beratung, Migrantinnenarbeit, Kunst- und Kulturprojekte etc.
Das Projekt "Konfliktvermittlung" ist auch aus anderen Projekten heraus gewachsen. Die Idee dazu ist im Nachbarschaftsforum entstanden. Dies ist ein regelmäßiges vom Planerladen moderiertes Treffen von Bewohnern, in dem aktuelle Themen des Stadtteils und Quartiers diskutiert werden. Hier wurde von Bewohnern ganz konkret der Bedarf nach professioneller Unterstützung in Konfliktfällen formuliert. Die Förderung durch das Land NRW und die Stadt Dortmund haben die Umsetzung schließlich ermöglicht. Im Mai 2000 konnte das Projekt mit zwei Mitarbeiterinnen - Raumplanerin deutscher Herkunft und Diplom-Pädagogin türkischer Herkunft -gestartet werden. Seit Beginn 2002 wird es über das EU-Programm URBAN II weiterfinanziert.


Ansatz des Projektes

Gegenstand des Projektes ist vor allem die kleinräumliche Konfliktvermittlung im nachbarschaftlichen und quartiersbezogenen Bereich. Der Arbeitsansatz umfasst derzeit drei Bausteine. Zum einen wurde im Planerladen im Quartiersbüro Hafen sowie am Standort in der Rückertstraße eine Anlaufstelle für Nachbarn eingerichtet, die mit nachbarschaftlichen Konflikten konfrontiert sind und hierbei Hilfestellung benötigen. Zum anderen wurde eine Schulung von Multiplikatoren zum Thema Konfliktvermittlung durchgeführt. Darüber hinaus wurde seit März 2002 ein Training für ehrenamtliche Bewohner angeboten, um das Know-how zur friedlichen Konfliktregelung innerhalb der Nachbarschaften selbst zu verbessern.

Vorgehensweise

Zu Beginn des Projektes (Start 5/2000) ging es vor allem darum, das neue Angebot im Stadtteil bekannt zu machen. Dazu wurden bereits bestehende Netzwerke und Kontakte des Planerladens zu Vereinen, Initiativen und Verbänden genutzt sowie die Kommunikation mit den Schiedsleuten im Stadtteil und mit den Wohnungsgesellschaften intensiviert. Zur Steigerung des Bekanntheitsgrades in der Bevölkerung diente ein mehrsprachiges Infoblatt, das an vielen publikumsrelevanten Orten ausgelegt wurde. Als hauptsächliche Kommunikationsschiene erwies sich allerdings die Mund-zu-Mund-Propaganda.
Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad des Projektes kommen die Meldungen zu den Fällen zum überwiegenden Teil direkt von einer der beteiligten Konfliktparteien. Neben der Ansiedelung des Projektes bei einem etablierten Träger erweist es sich hierbei als ein weiterer Vorteil, dass das Projekt nun an zwei Standorten im Stadtteil vertreten ist und durch die Arbeit des Quartiersmanagements Hafen – mit dem es die Standorte teilt – zusätzlich an Bekanntheitsgrad gewonnen hat.

Konkrete Konfliktbearbeitung

Bei der Bearbeitung von Konfliktfällen ging es in erster Linie darum, zur Beilegung von Konflikten in der unmittelbaren Nachbarschaft und im Quartier beizutragen. Zudem sollten verwertbare Erfahrungen mit der Anwendung verschiedener Methoden der Konfliktlösung – insbesondere der Mediation – gesammelt werden. Grundlage der Arbeit ist eine Mediationsausbildung. Es wurde schnell klar, dass man diese Methode nicht einfach auf die Arbeit in einem Stadtteil wie der Nordstadt übertragen kann. Deswegen wurden die Methoden von Anfang an hinterfragt und modifiziert, um das Profil den besonderen Anforderungen anzupassen.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die interethnische Komponente gelegt.
Immer wiederkehrende Themen waren die Verunreinigung des Treppenhauses und des Wohnumfeldes, Vernachlässigung der Eigentümerpflichten, Kinderspiel, "Herumlungern" von Jugendlichen, Lärmbelästigungen in unterschiedlichster Form, Abstellen von Schuhen und Kinderwagen im Hausflur, Beleidigungen und Angriffe, sowie unterschiedliche Nutzungsbedürfnisse in öffentlich zugänglichen Freiflächen. Grundsätzlich legt das Projekt ein besonderes Augenmerk auf nachbarschafts- und quartiersbezogene Konflikte, v.a. größeren Umfangs wie unten skizziert.
Schließlich agierte das Projekt auch als Vermittlerin zwischen Bewohnern sowie Verwaltung und Politik. Die Zahl der am jeweiligen Konfliktfall Beteiligten variierte zwischen lediglich zwei bis hin zu 30-40 Personen. Entsprechend flexibel ist auch der Methodeneinsatz. Er reicht von intensiven Einzel- und Mediationsgesprächen in Kleingruppen bis zu größeren Bewohnerversammlungen.
Der folgende Fall aus der aktuellen Projektpraxis ist ein Beispiel für einen Konflikt mit einer hohen Anzahl von Beteiligten, der eine entsprechend zeitintensive Bearbeitung und Begleitung erfordert: Seit Juli 2002 vermittelt das Projekt in einem Konflikt um die Nutzung einer größtenteils im städtischen Eigentum befindlichen Fläche, die zunächst lange brach lag und nun seit mehreren Jahren von fast 50 türkischen Familien aus dem Umfeld genutzt wird. Diese haben einen Teil dieser Brache von wildem Gewächs und Müll befreit und sich dort Gärten angelegt, um so für sich die große Lücke an Freizeitmöglichkeiten gerade für ältere Migranten in der Nordstadt zu füllen. Durch Beschwerden der Anlieger wurden Verwaltung und Politik auf diese Situation aufmerksam gemacht, so dass bei den Nutzern die Befürchtung wuchs, die Gärten zu verlieren. Sie wandten sich deshalb mit der Bitte an das Projekt, sie bei ihren Bemühungen um eine Nutzungsgenehmigung zu unterstützen. Die Mitarbeiterin des Planerladens setzte sich im Sinne einer Vermittlung mit den zuständigen Verwaltungsämtern und der Politik in Verbindung. Im regelmäßigen Austausch sowohl mit Verwaltung und Politik als auch mit den Nutzern entwickelte sich die Perspektive einer Zwischennutzung der mittel- bis langfristig für Schulerweiterungszwecke bereits verplanten Fläche. Inzwischen liegt das Ergebnis eines Bodengutachtens vor, welches die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben hatte, um Belastungen mit Schadstoffen auszuschließen. Auf der Basis des im Hinblick auf eine weitere gärtnerische Nutzung positiven Bodengutachtenergebnisses hat das Projekt durch intensiven Austausch mit Politik, Verwaltung und den Nutzern einen Konsens dafür hergestellt, dass die Nutzung nunmehr bis zum Zeitpunkt eines Bauvorhabens geduldet wird. Hierfür war zum einen wichtig, die Nutzer durch Einzelgespräche, Ortsbegehungen, und Großversammlungen zum Teil auch mit Teilnahme aus Politik und Verwaltung zu überzeugen, die wenig ansehnlichen Hütten und Plastikplanen zu entfernen. Dies galt vor allem auch als Voraussetzung für eine angedachte Übernahme der Fläche durch den Stadtverband der Kleingärten. Zum anderen ging es darum, auf Seiten der politischen Vertreter Vorbehalte gegenüber der Migrantengruppe abzubauen und so die Basis für einen interkulturellen Dialog zu schaffen. Die Konfliktvermittlung im Planerladen soll die Nutzer weiterhin begleiten, um gemeinsam Spielregeln zu erarbeiten und diese zum Zwecke der Verschönerung des Grundstücks und zur Zufriedenheit sowohl von Verwaltung und Politik als auch der Nutzer und der vorhandenen Anlieger anzuwenden.
Ein weiterer größerer Konflikt ist seitens des Nachbarschaftsforums über das Quartiersmanagement-Hafen an das Projekt herangetragen worden. Hierbei geht es um den Blücherpark, wo sich verschiedene konkurrierende Nutzungsinteressen gegenüberstehen. Dabei sehen sich einige Wohnungseigentümer und Bewohner aus der Nachbarschaft durch den Lärm spielender Kinder sowie durch eine Gruppe von Erwachsenen ebenfalls aus dem Quartier gestört, die den Platz als einen Treffpunkt zum Alkoholkonsum und Zeitvertreib nutzen. An das Projekt wurde von einigen Bewohnern das Anliegen herangetragen, durch wiederholte Ortsbegehungen und vermittelnde Intervention zu einem geregelten Miteinander auf diesem Platz beizutragen. Zum einen sollen Gespräche mit Eltern und Kindern geführt werden, um auch deren Wahrnehmung der Situation auszuloten. Zum anderen soll die Inanspruchnahme der Fläche durch sonstige Nutzergruppen beobachtet werden, um bei Bedarf mit den vorhandenen Ressourcen der Konfliktvermittlung zu intervenieren oder den Fall in die Zuständigkeit anderer Instanzen (z.B. Streetwork) überzuleiten.
Darüber hinaus hat die Mitarbeiterin des Projektes gemeinsam mit dem Quartiersmanagement-Hafen im Rahmen des Nachbarschaftsforums Rückertstraße eine Gesprächsrunde moderiert, die die Nutzung der Parkanlage "Fredenbaum" im Stadtteil durch verschiedene Interessensgruppen zum Gegenstand hatte. Auch hier kommt es angesichts der Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten, die diese Anlage bietet, zu diversen Nutzungskonflikten und -konkurrenzen. Ein dringender Handlungsbedarf für das Projekt wird sich spätestens zu Beginn der Sommersaison im Jahre 2004 ergeben, so dass es Sinn macht, die konkreten Interessenkonstellationen und die sich auftuenden Lösungsmöglichkeiten frühzeitig auszuloten und zu dokumentieren


Multiplikatorenschulung

Als zweiter Baustein wurde eine Schulung für andere Akteure der Stadtteil-, Sozial- und Migrationsarbeit der Nordstadt zum Thema Umgang mit Konflikten angeboten. Ziel der Schulung ist es, das Konzept bei möglichst vielen Trägern nachhaltig zu verankern und eine Breitenwirkung im Stadtteil zu erzielen. Für eine Gruppe mit 14 Teilnehmern wurde von einem externen Institut in enger Absprache mit uns ein Training angeboten. Dieses umfasste fünf Blöcke à zwei Tage. In diesen wurden das eigene Konfliktverhalten reflektiert, Konflikte analysiert, das Verständnis für Konflikte und Konfliktverläufe geschärft sowie konkretes Verhalten vom Zivilcouragetraining bis zum Mediationsverfahren eingeübt.

Training für ehrenamtliche Bewohner aus dem Stadtteil

Neuester Baustein ist deutlich niedrigschwellige Schulung für Bewohner des Stadtteils. Auf diesem Wege soll auch bei Bewohnern ein anderes Bewusstsein für den Umgang mit Konflikten gestärkt werden. Aus der Gruppe der Teilnehmer soll längerfristig ein Pool von Stadtteilvermittlern aufgebaut werden, die gegen eine Aufwandsentschädigung das Projekt unterstützen und selber als Vermittler in kleineren Konflikten tätig werden. Ein erstes Training mit einer kleineren Gruppe (von 5 Personen) hat bereits stattgefunden. In den 10 Sitzungen wurden das eigene Konfliktverhalten reflektiert, Methoden der Gesprächsführung und Konfliktbearbeitung in Form von praktischen Übungen erprobt, für interkulturelle Situationen sensibilisiert und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit diskutiert. Um das Vertrauensverhältnis und die Niedrigschwelligkeit zu gewährleisten, sind hier keine externen Trainer eingebunden. Im Rahmen der anschließenden Begleitung wurde insbesondere eine engagierte Teilnehmerin langsam an eine Rolle als "Stadtteilvermittlerin" herangeführt. Sie war bereits in drei selbstakquirierten Fällen vermittelnd tätig und wurde hierbei eng von der Mitarbeiterin des Projektes begleitet. Ferner griff die Mitarbeiterin auf ihre Unterstützung bei großräumigeren Konflikte zurück. Aufgabe ist es, in einer Parkanlage Gespräche mit Eltern und Kindern zu führen, um ihnen die dort herrschenden "Spielregeln" nahe zu bringen.
Derzeit findet das zweite Training mit einer Gruppe von ca. 7 Personen statt. Gerade hier nutzen wir die engen Kontakte des Planerladens zur Bewohnerschaft, um Teilnehmer zu gewinnen. Ziel dieser Schulung ist es, möglichst viele Bewohner zu sensibilisieren und zu aktivieren, ihre Ressourcen zu nutzen, um so zum friedlichen Zusammenleben im Stadtteil beizutragen. Dies kann letztlich als Fortsetzung und Erweiterung der vom Planerladen von Beginn an verfolgten Strategie der Stärkung von Nachbarschaften und des Aufbaus einer neuen Kommunikations- und Streitkultur betrachtet werden.

Stabile Kooperationsbeziehungen

In der täglichen Arbeit existieren eine Reihe von Kooperationen mit anderen konfliktrelevanten Institutionen wie z.B. Schiedsleute, RAA, Mieterverein, Wohnungsgesellschaften. Die Zusammenarbeit orientiert sich vor allem am konkreten Konfliktfall. Dennoch waren gerade in der Anfangsphase des Projektes auch zahlreiche Absprachen und Verständigungen nötig, um z.B. bei den Schiedsleuten Konkurrenzängste abzubauen und den Sinn des neuen Angebots zu erläutern.
Von besonderer Bedeutung sind die Beziehungen zu den Wohnungsgesellschaften bzw. den Wohnungseigentümern und den Schiedsleuten. Ein Austausch und die Unterstützung in Konfliktfällen funktioniert vor allem mit den Schiedsleuten gut. Wenn es angebracht erscheint, werden von diesen Konflikte an das Projekt weiter vermittelt. Zudem haben die Schiedsleute die Unterstützung des Projektes in mehreren interkulturellen Konflikten in Anspruch genommen. Als sehr bereichernd für beide Seiten erweist sich die enge Kooperation mit dem Quartiersmanagement-Nordstadt. Im Bereich Hafen zeigt sich, dass die Ansiedelung beider Projekte bei einer gemeinsamen Trägerinstitution die Kooperation noch zusätzlich begünstigt.

Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen Projekten der Nachbarschafts- und Gemeinwesenmediation

Das Projekt stößt weiterhin auf eine breite Resonanz sowohl unter Akteuren aus dem Bereich der Stadterneuerung als auch unter Profis aus der Gemeinwesenmediation und Konfliktvermittlung. Allerdings verfügt es nicht über ausreichende Zeitkapazitäten, um alle Anfragen zur Vorstellung des Arbeitsansatzes zu befriedigen. Deshalb geschieht dies nur in jeweils ausgewählten Fällen. So hat die Mitarbeiterin im laufenden Jahr zum Beispiel an der Katholischen Fachhochschule in Münster im Fachbereich Mediation über das Projekt referiert. Im Herbst 2003 hat sie zudem auf der Tagung "Interkulturelles Konfliktmanagement" in Düsseldorf unter der Organisation des Landeszentrums für Zuwanderung NRW und auf der Tagung "MigrantInnen im Stadtteil" in Hannover die eigene Arbeit vorgestellt.
Angesichts der nur geringen Erfahrungen mit stadtteil- bzw. gemeinwesenbezogenen Projekten zur Konfliktvermittlung in Deutschland, ist es weiterhin wichtig, das Gespräch mit anderen Modellprojekten in diesem Bereich zu suchen. Die zusammen mit dem Stadtplanungsamt und dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes NRW hierzu im Oktober 2002 veranstaltete internationale Tagung hat diesbezüglich nicht nur wertvolle Erkenntnisse geliefert, sondern auch zur Entstehung eines breiten Netzes an Kontakten zu Praktikern im Handlungsfeld Mediation beigetragen.


Erfolgreiche Fallbearbeitung

Als Erfolg zählen nicht nur die Fälle, in denen sich die Konfliktparteien am Ende eines Gespräches die Hand gereicht und sich gegenseitig eine gute Nachbarschaftsbeziehung versprochen haben. Vielmehr ist es das Ziel, den Beteiligten eine andere Einstellung zu und einen anderen Umgang mit Konflikten zu vermitteln. Darüber hinaus wird es als Erfolg gewertet, zu einer Entschärfung der Situation oder zur Lösung eines Problems beigetragen zu haben.


Ausblick

Neben der laufenden Konfliktbearbeitung geht es in Zukunft weiterhin darum, das Training mit neuen Gruppen von ehrenamtlichen Bewohnern fortzusetzen und mit diesem Angebot eine möglichst große Breitenwirkung im Stadtteil zu erzielen. Auch nach Abschluss des Bewohnertrainings wird ein Großteil der Fälle – parallel zur Qualifizierung und Betreuung der Stadtteilvermittler/innen – noch von der Mitarbeiterin des Projektes bearbeitet werden müssen, da die Stadtteilvermittlerinnen erst langsam in ihre Rolle hineinwachsen werden.
Besonders schwierige Fälle werden auch in Zukunft ausschließlich von der hauptamtlichen Mitarbeiterin bearbeitet werden müssen. Gerade bei den komplexeren Konfliktkonstellationen mit stark institutionalisierten Interessen wird dabei zusätzlich immer wieder eine fachliche Unterstützung durch die Projektsteuerung vonnöten sein. Auch zeichnet es sich ab, dass bei einigen Konfliktfällen eine zumindest mittelfristige Begleitung notwendig sein wird. Dies betrifft etwa die weitere Nutzung der oben angesprochenen Brache oder die Intervention bei den saisonal in öffentlichen Parks und Freiflächen sich mitunter neu einstellenden Konflikten.