Essenz der Gemeinwesenarbeit

Kategorie

- Professionelle Gemeinwesenarbeit in den Niederlanden -


Kontakt:

Ueli Troxler, Stadt Zürich, Sozialzentrum Dorflinde, Gemeinwesenarbeit Zürich Nord, Schwamendingenstrasse 41, CH - 8050 Zürich, Tel.: 044 318 82 78, Email: Ueli.Troxler@zuerich.ch
Der Aufsatz ist die deutsche Übersetzung von: Opbouwwerk in essentie, Den Haag 2006, ISBN 10:90-72846-27-3, ISBN 13: 978-9072846-27-3


Inhalt:


Einleitung

Vor einigen Jahren haben die Professionellen der GWA beschlossen, den Inhalt der Gemeinwesenarbeit zu überprüfen und in einer Broschüre zu publizieren.
Zuerst wurde das Gemeinwesenarbeitsstatut verfasst. Dieses umschreibt den Auftrag und die Normen des Berufes und erschien 2001 in erster Auflage. Daran schließt das Kompetenzprofil der Gemeinwesenarbeit an. Darin wird umschrieben, welches Wissen, welche Fertigkeiten und Haltungen eine Fachfrau/mann haben muss. Anschließend daran wurden die Bedingungen für die Gemeinwesenarbeit aufgelistet, aufgeteilt in interne und externe Bedingungen der GWA. Diese Texte sind nicht das letzte Wort und für immer gültig. Sie sind aber das Resultat eines sorgfältigen Arbeits- und Entwicklungsprozesses.
Mit der Publikation dieser Essenz der GWA haben BerufskollegInnen, aber auch Klienten, Auftraggeber und Finanzierer der GWA ein wichtiges Dokument in den Händen.

  • Landelijk Centrum Opbouwwerk LCO
  • Beroepsvereniging Opbouwwerkers Nederland
  • College van Toezicht op het Opbouwwerk
  • Kring Qualitätsmanagement Opbouwwerk

Den Haag 2006


A. Statut Gemeinwesenarbeit

A.1. Botschaft Gemeinwesenaufbau

Die Kernaufgabe der GWA ist der Gemeinwesenaufbau.
Auch andere Institutionen können dazu einen Beitrag liefern. Nur für die Gemeinwesenarbeit ist dies der exklusive Auftrag. Die GWA entscheidet sich bei gegensätzlichen Interessen zwischen verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft für das schwächste Glied und für vernachlässigsten Anliegen. In diesem Sinn setzt die GWA Normen.

A.1.1 BürgerInnen stärken

  • Fördern (facilieren), wodurch Gruppen und Personen in einer unterprivilegierten Position die Chance bekommen ihre Situation zu verbessern
  • Menschen werden als soziale Wesen wahrgenommen, die untereinander Solidarität zeigen
  • Unterstützung bieten für Menschen, die sich für die Gestaltung des Zusammenlebenlebens engagieren: BürgerInnen sind Mitproduzent und Gestalter der Bedingungen für das Zusammenleben u. a. in ihrer Wohn- und Lebensumgebung

A.1.2 Entwicklung fördern

  • Stimulieren von Kommunikation im Zusammenspiel der BürgerInnen untereinander sowie zwischen BürgerInnen und Instanzen und Behörden
  • Der Support ist gerichtet auf das Entstehen eines gegenseitigen Verständnisses, auf eine Zukunftsperspektive und die Bereitschaft sich dafür zu engagieren
  • Die GWA stellt ihre Annahmen und sinnvolle Interventionen zur Diskussion

A.1.3 Verstärkung der Menschlichkeit

  • Begleiten des Aufbaus von Dienstleistungen, von Institutionen und Einrichtungen durch BürgerInnen. Dabei geht es um die gerechte Verteilung von kollektiven Mitteln
  • Bürger begleiten bei der Selbstorganisation. Dabei geht es um Solidarität zwischen Menschen, die, aus welchem Grund auch immer, gewisse Ziele teilen
  • Unterstützen von Gruppen in ihrem Streben nach Anerkennung. Dabei geht es um Selbstverwirklichung und das Durchbrechen von sozialer Isolation

A.2 Arbeitsprozess

Die GWA anerkennt das Bedürfnis von Menschen für die soziale Teilnahme und gibt ihm eine geeignete Form: ein konkretes soziales Problem soll gelöst werden, eine Herausforderung angegangen werden. Je nach der Art der Herausforderung kann dies ein einmaliges Projekt, eine Kampagne oder einen Entwicklungsprozess umfassen. Dabei kann man folgenden Ablauf aufzeigen: Analyse, Planung und Ausführung.
Der Arbeitsprozess wird aus dem folgenden Blickwinkel gestaltet:

A.2.1 Förderung der Selbsthilfe

GWA trägt zur Verbreiterung der Fähigkeit zur Selbsthilfe der BürgerInnen bei. Die Bürgerinnen sind inhaltlich die Auftraggeber. Sie umschreiben die Lösung, woran gearbeitet wird. Der GWA-Prozess muss neben strukturellen auch kulturelle Elemente umfassen. GWA liefert Mehrwert, die Teil des Potentials der betreffenden Gruppe werden. Nur dann wird man von Support und Empowerment sprechen können.

A.2.2 Strategische Beratung

Für die Bürger geht es darum, Lösungen zu finden für konkrete Probleme und Anliegen in ihrer Lebenswelt. Dabei geht es immer auch um Behörden, Institutionen und Betriebe, die dazu gebracht werden müssen, mitzuarbeiten.
Beratung, wie dies effektiv gemacht werden soll, ist eine Aufgabe der GWA. Dabei kann der GWAer nicht nur beraten, sondern auch Bürgerfunktionen erfüllen, er kann auch Advokat sein von Bürgerinteressen.

A.2.3 Sozial-organisatorische Beratung

GWA hat auch die Aufgabe zu mobilisieren, wenn noch keine eigene Organisation der BürgerInnen vorhanden ist. Die Legitimität findet die GWA in den Anliegen der Bürger oder einer damit verbunden Institution, wenn man von einer Not oder Mangel sprechen kann, die die Mobilisierung der Betroffenen erfordert.
Organisatorische Beratung betrifft einerseits die demokratische und effiziente Zusammenarbeit, anderseits eine konstante Verbreiterung und Erneuerung der Organisation der BürgerInnen. Weben am sozialen Zusammenleben/Netz.

A.3 Bedingung: ungebundene Unterstützung

Die GWA muss ungebunden den Prozess von aktiven Gruppen unterstützen. Das heißt, dass sie nicht gleichzeitig einem anderen Interesse dient.
Weil die Finanzierung der GWA hauptsächlich durch staatliche Instanz geschieht und die gleiche Instanz von BürgerInnen auch als Problemverursacherin gesehen werden kann, gibt es ein positionelles Dilemma. Dieses muss den Beteiligten bewusst sein. Die Behörden haben ein Interesse an der Selbstorganisation der BürgerInnen und Menschen, im Quartier und an anderen Orten.
Die Beiträge der GWA am "Weben am sozialen Zusammenleben" richtet sich nach Bedarf und Projekt und ist zeitlich limitiert.

A.3.1 Frei von gegensätzlichen Interessen

Ein wichtiges Merkmal der GWA ist die professionelle "dritte Position" in Bezug auf die Bürger, die sie unterstützt. Die GWA wird nicht eingesetzt in Situationen, in denen man von einer Interessenverstrickung sprechen kann. Zugleich erfüllt die GWA in ihrem Arbeitsgebiet Funktionen, die mit Ausführungsmacht verbunden sind.

A.3.2 Freiheit der Analyse

Es gibt keine Beschränkung, was die GWA zusammen mit begleitenden Gruppen analysiert. Oft geht es um Formen der Selbstuntersuchung. Aber auch die Politik und Schwerpunkte von Behörden, Institutionen und Betrieben können Teilobjekt einer Analyse sein. Oft betreffen Analysen komplexe Situationen mit mehreren Akteuren.

A.3.3 Freier Zugang zu den Quellen

Die GWA nutzt verschiedene Ressourcen, die einen Beitrag für die Lösung des Problems der BürgerInnen liefern können. Oft kann die Gemeinde einen Zugang zu Hilfsquellen verschaffen. Die Gemeinde hat zugleich ein Subventionsverhältnis mit der Institution, die den GWAer anstellt. Vermischung der beiden Rollen mit der "staatlichen Instanzen" muss vermieden werden.

A.4 Beitrag zu sozialen Verbesserungen

Die Beiträge der GWA an den sozialen Verbesserungen sind normativer Natur: Die GWA stellt die Initiative und die Partizipation der Menschen und Bürger ins Zentrum, hat aber darüber hinaus einen Auftrag für den Gemeinwesenaufbau in breiterem Sinn. Dazu soll sie aus der praktischen Arbeit "Signale", Bausteine liefern für die Sozialpolitik im eigenen Arbeitsgebiet. Diese Verantwortung haben sowohl alle GWAers wie auch der einzelne GWAer.

Diese Beitrage richten sich auf:

A.4.1 Initiativen von Menschen und BürgerInnen unterstützen

Sie sind die primären Akteure, und für sie ist die GWA langfristig oft die einzige Unterstützung bei der Interessenwahrnehmung und Politikbeeinflussung. Dabei ist eine wichtigste Überlegung, dass GWA hauptsächlich in komplexen, wenig kapitalträchtigen sozialen Situationen eingesetzt wird.

A.4.2 Initiativen von Instanzen und Behörden

Was für Institutionen und Betriebe gilt, gilt auch für Behörden. Im Prozess der GWA spielen die lokalen Behörden eine wichtige Rolle für die begleiteten Gruppen, und sie subventionieren meistens auch die GWA. Die GWA gibt aus ihrer Arbeitspraxis wichtige Signale. Vor allem wo es um Probleme in der Lebenswelt geht, die noch keine "Stimme" haben, soll die GWA diese in die öffentliche Debatte einbringen.

A.4.3 Initiativen von Institutionen und Betrieben

GWA Organisationen orientieren sich an ihrer Umgebung, meistens dem Ort in dem sie aktiv sind. Auch Institutionen und Betriebe mit denen Arbeitsbeziehungen unterhalten werden, sollen von Erfahrungen profitieren, die während den GWA- Prozessen gemacht werden. GWA legt eine Verbindung zwischen den Wünschen und Nöten der Bürger und Institutionen oder Betrieben, die Möglichkeiten und Dienstleistungen zur Verbesserung der Situation bieten. Die GWA arbeitet darauf hin, dass die BürgerInnen zunehmend auch selber die Initiative ergreifen.

A.5 Verantwortung

Es ist ein Kennzeichen der Professionalität, wenn man von einer formellen Verantwortung spricht. Diese Verantwortung bezieht sich auf das berufsmässige Handeln der GWAer und richtet sich (in unterschiedlicher Weise) auf die eigene Organisation, die betoffenen Menschen, BürgerInnen und Kollegen-Gremien.

A.5.1 Eigene Organisation

Für die eigene Organisation werden Prozessprotokolle gemacht. Diese Protokolle sind gebunden an die Arbeitspläne. Die GWA schafft volle Transparenz über Interventionen, die sie durchführt. Zeit und Geld werden verantwortungsvoll und entsprechend den Richtlinien eingesetzt. Über Mittel der eigenen Organisation wird auch Rechenschaft abgelegt an die Subventionsgeber.

A.5.2 Bürgereinsatz und Einfluss

Als inhaltlicher Auftraggeber bestimmen die Menschen auch die Art und Richtung der Umsetzung der Initiative. Die GWA bietet sozial organisatorische und sozial strategische Unterstützung und Beratung an. Auf Absprachenbasis werden mit ihr Einsatz, Kompetenzen und das Thema für das Evaluationsgespräch festgelegt. Für alle Auftritte bei denen die GWA eine Advokatenrolle erfüllt, also im Namen einer Gruppe auftritt, soll der GWA der Gruppe vollständig Bericht erstatten.

A.5.3 Kollegen methodisch und ethisch

Dort wo der GWAer in einem Team arbeitet, legt er Rechenschaft ab über die Wahl der Methode. Auch wenn keine Kollegen vorhanden sind, kann ein GWAer gefragt werden seine professionelle Arbeitsweise durch einen qualifizierten Kollegen überprüfen zu lassen. Das gilt auch für das ethische Handeln.

A.6 Ethisches Handeln

GWA spielt sich in der Öffentlichkeit ab, und die GWA hat keine formalisierte Macht. Trotzdem kann ein erfahrener und gut ausgebildeter GWAer grosse Expertenpower entwickeln. Darin ist stets auch Machtausübung eingeschlossen. Diese liegt auch im erhaltenen Vertrauen und im Networking. Für die GWA gilt darum die Berufsethik.

A.6.1 Vermeidung von widerstreitenden Interessen

Der GWAer strebt in seiner Berufsausübung keine eigenen Interessen an und arbeitet nicht mit einer verborgenen Agenda von Dritten.

Auch akzeptiert die GWA keine Aufträge, die sie exklusiv an eine Interessengruppe oder Instanz im Quartier etc. binden.

GWA verrichtet ihre Arbeit auf Grund einer eigenen Diagnose und Vision.

A.6.2 Respekt und Datenschutz

GWA handelt im Dienst von, zusammen mit, oder im Auftrag von BürgerInnen. Informationen persönlicher Art, die sie durch ihre Arbeit bekommt, wird als bleibendes Eigentum der BürgerInnen angesehen. Ohne ihre Zustimmung veröffentlicht der GWAer keine Informationen.

A.6.3 Sorgfältiger Umgang mit Personen und Quellen

Unter Quellen wird verstanden: alle Organisationen und Betriebe, die einen Beitrag liefern an den Erfolg der Initiative der Bürger. Obwohl ihr Anteil eine Rolle spielt, schaut die GWA, dass jeder die Ehre bekommt die er verdient. Der GWAer wendet keine Methoden an mit der auf den Mann/Frau gespielt wird, Menschen ausgeschlossen, oder öffentlich geschädigt werden. Der GWAer empfiehlt keine Strategien, die als "overkill" angesehen werden.


B. Kompetenzprofil

Im Unterschied zum Original wurde das Kapitel Kompetenzprofil nur in tabellarischer Form wiedergegeben. Im Original liegt der gleiche Inhalt auch noch als reine Aufzählung vor.

B.1 Abklären und Analysieren

Fertigkeiten (skills)

Wissen

Haltung

für die geplanten Projekte und Produktionen systematisch Informationen sammeln

geschriebene Quellen kennen und nutzen

partizipative Forschungsmethoden kennen

recherchier-journalistische Haltung - hinter die Fassade sehen wollen

Kontext des beruflichen Handelns kennen, insbesondere im Zusammenhang mit Institution und mit dem sozial-ökonomischen und kulturellen Klima im Arbeitsgebiet

soziale Kartenmethoden und Kraftfeldanalyse kennen

Kritischen, umfassenden Blick für den Trend haben. Das Auge auf die Funktion der Information für die Bewohneraktionen richten

Erkennen, wie die Verwaltung und Institutionen die Zielgruppe erreichen und ansprechen

Kenntnis der Erlebnis-untersuchung-Methoden und Formen von community self survey

Bereitschaft eigene Urteile/Bilder zu revidieren. Respekt gegenüber der Meinung der BewohnerInnen

Probleme formulieren, die durch entsprechende Fachleute besser abgeklärt und untersucht werden sollten

Forscher/Organisationen kennen, welche die Bürger einbeziehen und mitdenken können

Ich muss nicht alles selber machen und wissen

Auf Basis der gewonnenen Fakten beurteilen können, ob und unter welchen Bedingungen ein Gemeinwesenarbeits-Einsatz sinnvoll ist

Die Möglichkeiten und Einschränkungen der eigenen Rolle und die der Institution kennen

Nicht mehr sein wollen, als man ist - aber auch nicht weniger. Selbstrespekt ausstrahlen.

B.2 Aktivieren und Organisieren

Fertigkeit (skills)

Wissen

Haltung

Bürger inspirieren ihre Situation aktiv in die eigenen Hände zu nehmen

Die eigenen Inspirationsquellen und den eigenen Hintergrund kennen

an die menschlichen Möglichkeiten glauben, die eigene Situation in die Hand zu nehmen und ein vollwertiger Bürger zu sein

Bürger organisieren in sinnvollen Organisationsformen, wie Aktionsgruppen und Untersuchungsgruppen. Kann aus der Vielfalt neue Formen entwickeln

Organisationsformen kennen, die die eigene Kultur und Vielfalt der BürgerInnen aufnehmen

Respekt vor der Funktionalität des Bestehenden

Offen für unorthodoxe Formen von Selbstorganisation

Initiieren, begleiten und durchführen von Entscheidungsprozessen mit Bürgern, insbesondere bei entsprechenden Taktik- und Strategieentscheiden

Formen von partizipativen Entscheiden kennen und vertraut sein mit dem Ziel-Mittel-Denken

Kennen von Gruppendynamik

Respekt vor eigenen Lösungsvorschlägen. Haltung: es ist ihre Sache und sie selber müssen es tun

Mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen adäquat Kontakt legen können und pflegen

Begreifen wie Führungsfunktionen im sozialen System funktionieren

Das allgemeine Interesse vor Augen haben. Da sein für die Gemeinschaft und nicht für Teilinteressen

Verbindungen zwischen Akteuren legen, auch wenn diese sehr unterschiedliche Interessen und Hintergründe haben

Potential der gemeinsamen Interessen und Interessengegensätze kennen

Verbindender Faktor sein, Vermittler, Sicherheit kreieren durch sorgfältigen Umgang mit persönlichen Daten und Wissen

Adäquat mit folgenden Rollen umgehen:

Advokat, Berater, Coach und Vermittler von Gruppen

Die vier Rollen der GWA kennen mit ihren Beschränkungen und Möglichkeiten

Legitimität suchen für das eigene Auftreten bei Bewohnern sowohl in einer dienenden wie auch in einer führenden Rolle

Evaluationstechniken und ihren Einfluss auf die Beschlüsse kennen und nutzen

Selbstevaluationstechniken und Methoden von Planung auf der Basis von neuen Einsichten und Erkenntnissen

Offen sein gegenüber eigenen Fehlern und falschen Einschätzungen

Kreieren von Anlaufstellen für BürgerInnen bei den unterschiedlichen Instanzen

Wissen wie die Bürokratie arbeitet und welche Zugänge zum Erfolg führen

Offen sein für die Nöte und Interessen von Organisationen und ihren Mitgliedern

Kennen und nutzen der unterschiedlichen Orte und Gelegenheiten um soziale Dynamik zu kreieren

Das soziale Klima auf Mikro-, Meso- und Makroebene kennen.

Gerichtete auf das erzielen von Resultaten sowohl auf educativer, organisatorischer und problemlösender Ebene

B.3 Verwalten und Informieren

Fertigkeiten

Wissen

Haltung

Zusammenarbeitsbeziehungen ausgestalten und Kontinuität sicherstellen

Wissen wie man Projekte und Netzwerkorganisationen startet und verwaltet

Kooperative, aber wirtschaftliche Leitung übernehmen können

Projekte und Vorschläge "verkaufen" können, das heisst die Finanzierung und andere wichtige Voraussetzungen für die Durchführung sicherstellen

Hilfsquellen und Subventionsreglungen und Sponsormöglichkeiten kennen

Hinter der Sache stehen für die sich der Einsatz lohnt. Die Sachen nicht schöner machen als sie sind, ehrliche Berichterstattung

Dafür sorgen, das gute Resultate für Bürger sichergestellt werden durch Regelungen und Beschlüsse der Gemeinde oder Institution

Programm Entwicklung und politischer Entscheidungsprozess kennen bei Gemeinden und Unstanzen mit einer öffentlichen Funktionen. Die strategischen Interessen dieser Organisation kennen.

Das Gefühl für politische Prozesse mit einer langen Laufzeit haben

Für Ereignisse und Aktivitäten in der Öffentlichkeit sorgen, durch die die Bewohner sich präsentieren können

Präsentationsmethoden kennen und PR die zur Zielgruppe passen

Begeistert sein und voran gehen, Vertrauen ausstrahlen

Konzept für die eigene Institution erstellen mit Ausgangspunkten und Arbeitsprogramm.

Einsicht in die politische und institutionelle Arena der eigenen Institution

Sich verantwortlich fühlen für die Planung innerhalb der Institution

Beiträge liefern zur Entwicklung einer Organisationskultur und Arbeitsstruktur für die operative Tätigkeit

Intern Konzepte kennen in bezug auf die Qualität

Sich mitverantwortlich fühlen für die Qualität der Arbeit

Projektadministration, Aufzeichnung von Einsatz und Mitteln und Personaleinsatz

Kennen der Indikatoren die in bezug auf die interne Kontrolle angewendet werden

Sich verantwortlich fühlen als Profi mit Mandat

Schreiben von Zwischenberichten in Zusammenhang mit der Projektentwicklung.

Abrechungssystem kennen und die strategischen Aspekte davon

Sich transparent und kontrollierbar gegenüber dritten stellen. Offen sein für Kritik und Vorschlägen

Beiträge liefern zu Erhaltung und Verbesserung der Qualität der Arbeit, durch Teilnahme und Liefern von Beiträgen für das GWA Team

Fachwissen der Gemeinwesenarbeit kennen und die wichtigsten Fragen die innerhalb des Fachgebietes aktuell sind

Sich als Profi in einem normativen Beruf bekennen. Nach guten Resultaten für sich selber und auch für das Team streben

B.4 Entwerfen und Erneuern

Fertigkeiten

Wissen

Haltung

Entwurf eines strategischen Planes für einen GWA-Prozess innerhalb eines bestimmten Territoriums

Entwicklungsstrategien kennen

Nutzen der versch. Arbeitsweise und Kombination von mehreren Strategien kennen

Distanz nehmen, Sache im Zusammenhang sehen aus der Sicht von Menschen und Gesellschaft

Erfinden von neuen Antworten auf soziale Probleme d.h. modifizieren von bestehenden Vorgehensweisen , durch neue Formen und Zielgruppen

Know-how das anderorts angewendet wird, sowohl innerhalb und ausserhalb des Fachgebietes GWA kennen

Soziale Unternehmerschaft: Neue Wege begehen dürfen. Unkonventionell sein dürfen

Entwicklung von neuen Zusammenarbeitformen um neue Erfahrungen zu sammeln

Versuchsbedingungen in offenen Situationen durch Monitoring und Einschätzung erfassen und verfolgen

Offenheit und Stimulans für wachsende Kompetenzen von Bewohnern; rechtzeitig sich zurück ziehen.

Erfolgreiche Vorgehensweisen und effiziente Verhaltensweisen für andere Bewohner nutzbar machen.

Innovationstheorien für die Erneuerung innerhalb des sozialen Systems kennen

Auf den Erfahrungen basierende Phantasie


C. Interne und externe Bedingungen für die Gemeinwesenarbeit

Fragen rund um die Handlungsfreiheit, materielle Bedingungen, kollegialer Kontext, Zielen und Berichterstattung sind die internen Bedingungen unter denen gearbeitet wird. Andere Bedingungen, die Bevölkerungszusammensetzung sind die externen Bedingungen unter denen der GWA arbeitet. Dabei greifen externe und interne Bedingungen ineinander über.

C.1 Arbeitsauftrag

C.1.1 Leistung und Verantwortung

Die Prozentangaben sind Mittelwerte: GWA Kapazität 80% produktiver Einsatz

Verteilung:

Entwicklung 15%

Ausführung 70%

Abrundung 15%

Produktionsverantwortung:

Arbeitgeber/Auftraggeber: Verwendung von Zeit und Geld
erreichtes Resultat
Klientengruppe/Bewohnergruppe:

abgesprochener Einsatz
Qualität des Einsatzes

Kollegen, Team: Methodik, Fachethik

C.1.2 Arbeitsplan und soziale Dynamik

Die territoriale GWA richtet sich auf soziale Beziehungen und Gemeinwesenaufbau im Quartier, Stadtteil und Dorf. 3 bis 4 Jahre sind in einem Gebiet für einen Gemeinwesenarbeitsprozess mit guten Resultaten nötig. Danach soll bestimmt werden, ob ein weiterer Einsatz notwendig ist. GWA richtet sich auf den selbstverantwortlichen Beziehungssaufbau und ist im Prinzip befristet.

Die verschiedenen Phasen in einem Projekt verlaufen nicht immer geradlinig. Sie überlappen einander und manchmal müssen bestimmte Phasen nochmals durchlaufen werden. GWA-Institutionen haben im Allgemeinen Mehrjahrespläne mit Richtlinien für den GWA-Einsatz im Arbeitsgebiet. Ein solcher Arbeitsplan kann an einen übergeordneten GWA-Einsatz gekoppelt werden (Regional, Gesamtstadt).

Bei territorialem Einsatz: mehrjährige Entwicklungsplanung

1. Jahresplan:
Akzent auf Abklärung, Analyse und Kontakt legen

2. Jahresplan:
Akzent auf Mobilisierung und Ausführung

3. Jahresplan:
Akzent auf Ausführung und Stabilisierung

4. Jahresplan:
Akzent auf Stabilisierung und Evaluation

jährlich:

Ausführung

Evaluation

Neue Bedeutung

Neuer Jahresplan = Zusammenstellung von Projektplänen

Bei funktionellem Einsatz: Projektplanung

  • Problem?
  • Wer hat das Problem?
  • Wer ist bei der Lösung betroffen?
  • Was sind die Arbeitsziele ?
  • Vorgehensplan?
  • Welches ist der Zeitrahmen?
  • Zeit- und Geldbudget?

C.1.3 Frageartikulation und Unterstützung von Initiativen

Der Einfluss von Menschen, BürgerInnen auf den GWA Prozess ist wichtig, weil es um ihre eigenen Anliegen geht. Die Rollen sind in der Planung unterschiedlich. Bewohnerorganisationen wie Dorf- und Quartiervereine haben meistens eine formale Position und haben eine längere Perspektive.

Die einzelnen Schritte in einem Prozess der Problem- resp. Anliegenartikulation kommen aus der Methodik der partizipativen Planung. Diese Methodik gibt in der Praxis die Legitimität für ein Gemeinwesenarbeitsprogramm über mehrere Jahre. GWA kann diese Abklärungen so durchführen, dass die Problem-/Anliegenartikulation als Ansatz für die Mitarbeit genutzt werden kann.

Position der Zielgruppe

Zielgruppe

Kriterien und Art des Einflusses auf den Einsatz der GWA

Formulierter Rahmen

  • Grosse Linie und Langzeitziele
  • Legitimierung in der Gemeinschaft
  • Feststellen von wichtigen Faktoren

Themengebundene Gruppe und Initiativen

  • Festlegen der Arbeitsziele
  • Bestimmung der Art der Unterstützung
  • Brücken zur Basis

Individuelle Bürger

  • Ansprechen und angesprochen werden
  • Teilnahme an verschieden Formen des
    Austausches

Frageartikulation zusammen mit Bewohner und BürgerInnen

Trendanalyse,

Umgebungsanalyse

Zentrale Aufgabe,

Herausforderung

Formulieren gewünschte Zukunft,

Feststellen von Hindernissen und Potential

Erstellen von chancenreichen

Strategien

Aktionsplanung

Ausführ-ung der Pläne

Sichten von Anliegen, wo noch keine Bewohnergruppen sind

Trend- und Umgebungsanalyse

Sichten von Gruppen, ohne Lobby und nicht erkannten Bedürfnissen

Vorschlag für einen neuen Einsatz der GWA

C.2. Arbeitsqualität

C.2.1 Schulung und Coaching

Gemeinwesenarbeit ist ein komplexer Beruf, der in der Öffentlichkeit ausgeübt wird, in einem dauernd ändernden Umfeld. Dies erfordert den Einsatz von Coaching und Weiterbildung.

Es können drei Berufsniveaus auf Institutions- und Unternehmungsniveau unterschieden werden:

Junior

  • Arbeitsbegleitung durch Senior
  • Kurse zur Verbreiterung der Basisfertigkeiten
  • Externe Module NDK

Medior

  • Supervisionsbegleitung
  • Kurs für besondere Fertigkeiten und neue Entwicklungen
  • Externe Module plus NDK

Senior

  • Module auf Masterniveau
  • Kurse für besondere Fertigkeiten

C.2.2 Berufsvereinigung und Fachkonferenzen
Berufsprofilierung ist primär eine Sache des Profis selber. Sie spricht an zweiter Stelle Organisationen und Ausbildungsinstitutionen an um GWA weiterzuentwickeln und Weiterbildungen anzubieten für GWAers. Institutionen fördern und unterstützen ihre Arbeitnehmer.

C.2.3 Werkzeuge und Hilfsmittel
Wenn GWA in einem Gebiet eingesetzt und präsent sein soll, muss sie einen Ort haben von dem aus sie arbeitet. Das kann ein Raum in einem zentralen Gebäude sein, aber auch ein Ladenlokal oder eine Wohnung. GWA ist auf Kommunikation und Information angewiesen. Anschluss und Anwendung von modernen Kommunikationsmitteln ist notwendig für eine schlagfertige und effiziente Berufsausübung. Eine wichtige Bedingung ist ein Sekretariat, das mitdenkt mit der GWA.

C.3 Arbeitsorganisation

C.3.1 Organisationskultur
GWA bahnt sich innerhalb einem breit formulierten Auftrag einen Weg. Ihr Arbeitsgebiet beinhaltet viel Unvorgesehenes, weil es mit der Dynamik der Lebenswelt zusammenhängt. Dies setzt einen großen Handlungsspielraum voraus. Die Aushandlung und Erteilung des Auftrages findet darum zusammen mit demjenigen statt, der den Auftrag auch ausführen wird.

Elemente des Arbeitsauftrages:

Position des GWAers

freier Berufsausüber im Lohndienst

Auftragserteilung

In Zusammenarbeit mit der GWA

Ausführung

Autonom innerhalb des Auftrages

Verantwortung

Primär bei der Zielgruppe und den Mitarbeitern

Normierung

Analyse der Arbeit auf Effizienz und Zielstrebigkeit

Bei Interessenabwägung – Vorrang für die schwächsten Interessen

Einsatz

Konform dem abgesprochen Auftrag

C.3.2 Fachkollegiale Organisation

Der fachliche Austausch steht außerhalb der Hierarchie und wird darum nicht durch ein Mitglied des Managements gesteuert. Der Fachinhalt und die Berufsentwicklung sind zentral. Vorschläge zur Unternehmenspolitik können abgegeben werden, zugleich Signale rund um Trends in der Gesellschaft. Es gibt ein Budget, um bei Bedarf externe Fachleute beizuziehen.

 

C.3.3 Professionalität intern

Platz in der Organisation

Fachgruppe auf Stabniveau

Ziel

  • Kollegiale Überprüfung
  • Fortbildung
  • Signalisierung

Teilnahme

verpflichtet

Frequenz

ein Halbtag pro 6 Wochen

Leitung

freigestellter Kollege oder Stabsmitglied

Verantwortung

Jahresrapport in Bezug auf

  • Themen
  • Frequenz
  • Resultat

Finanzierung

internes Budget

C.3.4 Organisationsstruktur
Innerhalb der GWA-Institution und bei freiberuflichen GWAers ist sowohl die Ausführung wie auch die Fachentwicklung im gleichen Team organisiert. Meistens findet GWA in grossen Institutionen statt, in denen GWA einen Teil eines multidisziplinären Teams ausmacht, das für ein bestimmtes Gebiet eingesetzt ist. GWA können auch von einem zentralen Pool aus operieren. Die Fachgruppe ist deshalb der Ort für gemeinsame Geschäfte.

Fachgruppenvarianten

Variante

Form

Kompetenz

GWA Institution

Pool pro Gebiet

Ausführend und planend

Breite soziale Institution

Fachgruppe für ein bestimmtes Gebiet

Ausführend, ausführungsübersteigend

GWA Unternehmung

Solo , verschieden

Ausführend, ausführungsübersteigend

C.4 Zusammenarbeit mit BürgerInnen

C.4.1 Klima, Stärken und Schwächen
Kollektive Gebilde können die gleichen Eigenschaften haben wie Menschen. Man kann von der Wechselwirkung zwischen individueller und kollektiver Interventionen sprechen. Auf individuellem Niveau haben sie einen viel grösseren Einfluss, wenn sie auch gleichzeitig auf kollektiver Ebene eingesetzt werden und umgekehrt. Das Gleiche gilt für Unterstützung im selben Arbeitsgebiet um problemlösend und chancenerweiternd zu intervenieren.

Aspekte des sozialen Klimas

Ausdruck der Gesellschaft

stark

schwach

Bild

Offenheit gegenseitig und nach der externen Umgebung

Wir – sie Stereotyp

Atmosphäre

sicher und vertraut

Angst und Misstrauen

Kollektives handeln

reguliert und ritualisiert

Zufällig, explosiv

Selbstbild

Selbsthelfend, selbstverantwortlich

Opferhaltung, abhängig

C.4.2 Soziokulturelle Variablen
Diese Variablen stammt aus der klassischen Soziologie und bietet Anknüpfungspunkte um den internen Zusammenhang eines sozialen Systems zu analysieren. Ein heterogenes und multikulturelles Quartier hat immer kulturelle Nischen. Auf unterem Niveau kann man von einer starken eigenen Kultur sprechen, die aber die Kultur insgesamt nicht wesentliche beeinflusst. Dort wo die kulturellen Nischen das Kollektiv berührt, im öffentlichen Raum, entstehen Spannungen. Eine Aufgabe der GWA ist es die kulturellen Nischen in einer Teilkultur zu verbinden und einen gemeinsamen Umgang miteinander zu stimulieren. Der Inhalt der Nutzung des öffentlichen Raums soll sich an der Tatsache orientieren, dass alle Teil eines grösseren Gesamten ausmachen.

C.4.3 Aspekte des kulturellen Klimas

Elemente der Kultur

stark

schwach

Normen und Werte

gemeinsam

Heterogen/Konflikte

Kollektive Rituals

Feste und Feiern

jeder für sich selber

Kulturübertragung

Aktiv für Kinder und Jugend

passiv für Kinder und Jugend

Soziale Kontrolle

Einander im Auge behalten

allein das Auge für den Eigenbelang

Positionszuweisung

akzeptiert soziale Rollen

Interessen oder Machtstreit um die Führung

C.4.4 Soziolökonomische Variablen
Sozialökonomische Variablen sind starke Indikatoren von sozialem Rückstand, aber schwierig zu beeinflussen. Auf Makroniveau kann die GWA wenig leisten, umso mehr beim Stimulieren von "kleinschaligen" Initiativen, kleinen Kooperativen auf verschieden Terrains.

Parameter:

Variable

stark

schwach

Einkommen

hoch/mittel

tief /minimal

Ausbildungsniveau

HS, Uni

ohne und mit Lehre

Schulkarriere

wenig Schulausfall, viel Übertritte in höhere Ausbildungen

Viel Schulausfall, keine weitere Ausbildung oder tiefe Qualifikationen

Arbeitslosigkeit
Arbeitsgelegenheit
Tradition
Gesundheit und Zufriedenheit
strukturell tief
wissenintensiv, heterogen
unternehmend
mittelmässig
strukturell hoch
produktionsintensiv homogen
nehmen wie es kommt
mittelmässig

C.5 Zugang

C.5.1 Politik und Programm
Die GWA nimmt die Lebenswelt als Ausgangspunkt, sie ist selber aber kein Teil davon. Ihre Position ist im Spannungsfeld zwischen Bürger, Institution und Behörden. GWA muss freien Zugang zu allen Zuständigen haben. Im Besondern muss die GWA Zugang zu den Behörden haben, weil diese ein wichtiger Teil im Prozess der GWA sind. Die GWA kann aus strategischen Überlegungen in einer zeitlich begrenzten Phase Partei ergreifen. Unternimmt sie aber zu viel gegen das (politische) Programm wird sie eine Schattenbehörde. Sie kann andererseits die BewohnerInnen übergehen, wenn sie sich technokratisch zu sehr an Fachleuten orientiert. Die GWA ist in diesem Sinn eine "Gleichgewichtskunst".

C.5.2 Unternehmungen und Dienstleistungen
Die folgenden Kategorien sind nicht abschliessend.

Die Instanzen die hier genannt werden liefern einen Beitrag zur Lebensqualität und Sicherheit. Manchmal fehlen Betriebe oder Einrichtungen oder es besteht ein Problem mit der Gemeinschaft. Die GWA kann diese Instanzen sowohl in der Eigenschaft als Hilfsquelle oder auch in der Eigenschaft als Zielsystem nutzen.

Gebiet und Instanzen

Orte der Lebensqualität

Instanz

Wohnen

  • Wohnbaugenossenschaft
  • Projektentwickler
  • Institutionelle Investoren
  • Spekulanten

Wissen

  • Bildungsinstitutionen
  • Öffentliche Bibliotheken
  • Datenbanken

Arbeiten

  • Gewerbe
  • Handelskammer
  • Investitionsfonds

Sorge

  • Erste Hilfe Institutionen
  • Prävention
  • Sozialpsychiatrie
  • Quartierräume

Sicherheit

  • Polizei

Kultur und Sport

  • Theater und Museum
  • Schwimmbad
  • Sportorganisationen/ Anlagen
  • Kreativitätszentren

Öffentliche und kommerzielle Dienste

  • Multifunktionelle Räume
  • Läden
  • Bank und Post
  • Öffentliche Dienste
  • Sportorganisatoren

C.5.3 Recht
Richterliche Entscheide in Zusammenhang mit Konflikten zwischen Bürgern sind wichtig, wenn ein Durchbruch nötig ist. Selten ist die Situation damit gelöst, "weil man doch wieder zusammenarbeiten muss". Darum wird zunehmend Mediation eingesetzt, die Bürger anspornt selber zu einer Lösung zu kommen. GWA kann diese Rolle in ihren Arbeitsfeldern ausfüllen. Die GWA unterstützt Gruppe, um zu ihrem Recht zu kommen, auch wenn es nicht im Interesse des Finanziers/Auftraggebers der GWA selber ist.

Modalitäten

Inhalt

Rechtmässiges Prozedere

Administrative Entscheide

Rechtmässigkeit des Programms

Zivilrecht

Recht der BürgerInnen untereinander und BürgeInner gegenüber Institutionen und Betrieben

Zivilrecht

Bürgerfriede

Mediation

Konsument versus Produzent

Vergleich

C.6 Ressourcen

C.6.1 Koalitionen und Allianzen
In der Gemeinwesenarbeit werden Gruppen unterschieden, die sich rund um ein Thema organisieren (z.B. gegen den Abbruch ihres Quartiers) und Gruppen die ein eher permanenten Charakter und ein breiteres Programm haben. Themengebundene Gruppen richten sich primär auf eine Allianz innerhalb politische Parteien oder Teilen der Behörde, die ihre Interessen unterstützen. Permanente Gruppen richten sich auch auf eine nachhaltige Verbreiterung ihres Einflusses und auf Resultate.

Varianten

Form

Mit wem

Themengebundene Allianzen

Arbeiten zusammen mit gleichgesinnten Gruppen, Abteilungen innerhalb der Behördenorganisation und Institutionen der politischen Parteien

Lokale Unterstützungsnetzwerk

Kirche, Quartierschule, Quartierpolizei und andere Profis aus dem Quartier, Universität und Hochschulen, Betriebe und Medien

C.6.2 Externe Finanzierung
Beim Start des GWA-Prozesses ist ein konkreter Erfolg für die Bewohner eine wichtige Stimulanz zur weiteren Selbstorganisation und Aktivierung. Es ist bei der Annahme eines Auftrages sinnvoll über ein Projektbudget zu verhandeln.

Wohl lehrt die Erfahrung, dass die Wirkungen externer Finanzierung auf den GWA-Prozessen von kurzer Dauer sind. Darum müssen diese Aufträge zum Langzeit- Einsatzprogramm der GWA passen. Bei stetem Wechsel und immer wieder neuen Finanzierungen für Miniprojekte verschwindet der Erfolg und führt später zu Passivität.

Beitrag

Abhängigkeit

Identifikation, Resultat

Effekt Fundraising auf Prozess

100% Dritte

hoch

beschränkt

Beschleunigung kurzfristig

Gemischte Finanzierung

verteilt

recht gross

Beschleunigung mit guten Langzeiteffekten

100% selber

unabhängig

sehr gross

Guter Langzeiteffekt

C.6.3 Wissenschaft und Forschung
Die GWA kennt eigene Forschungsmethoden, darunter allerlei Varianten von community self servy. Wissenschaftliche Forschung ist eine Ergänzung. Geht es um das Programm der Behörden und Instanzen wird dieses mit viel Expertenpower präsentiert.

Wissenschaftliche Forschung über GWA-Prozesse und Methoden ist unentbehrlich für die Berufsentwicklung. Institutionen mit GWA in ihrem Aufgabenpaket unterhalten Beziehungen mit Forschungsinstituten, darunter Hochschulen und Universitäten in der Region.

Modalitäten

Form

Funktion

Evaluation Forschung

Methodik und Fachentwicklung

Alternative Forschung

Gegenexpertise

Machbarkeitsforschung

Strategische Planung

Lebensqualitätsforschung

Mobilisierung