Wie werden Bewohnerschaften zu handlungsfähigen Akteuren?
- und welchen Beitrag können sie im Rahmen des Erneuerungsprozesses leisten?
Kontaktadresse:
Hermann J. Schaaf, Gemeinwesenbüro der Ev. Gemeinde zu Düren, Philippstr. 4, 52349 Düren, Tel.: 02421/188-169
Mit dem jüngsten Projekt "Wohnquartiersbezogene Aktivierung in Düren Süd-Ost" ist es gelungen, Aufnahme in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" zu finden, das eng an das bereits 1993 aufgelegte NRW-Handlungsprogramm "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" anschließt. Das Büro der Evangelischen Kirchengemeinde zu Düren (GWA-Büro) erhielt 1999 den Auftrag, die Bewohner/innen wohnquartiersbezogen beim Aufbau von eigenständigen Interessenvertretungen zu beraten. Es geht nicht darum, möglichst schnell angebotsorientierte Projekte zu entwickeln, sondern im Stadtteil mit den Bewohner/innen neue Strukturen aufzubauen oder vorhandene zu stärken, damit die Bewohnerschaften zum Akteur werden und den Veränderungprozess aktiv mitgestalten. |
Um in den Genuss der ressortübergreifenden Förderung zu kommen, verlangt das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" von den Kommunen, dass sie stadtteilbezogene integrierte Handlungskonzepte aufstellen, wozu auch die Bewohnerbeteiligung und –aktivierung in den benachteiligten Gebieten gehören. Der Umsteuerungsprozess wird programmatisch als "Erneuerung von unten" beschrieben, wobei die Bewohner/innen "die Entwicklung ihrer Stadtteile selbst in die Hand nehmen sollen". Neben der Lokalpolitik, der Stadtverwaltung, Wohnungsbaugesellschaften und örtlichen Institutionen sollen auch die Bewohnerschaft zum Akteur werden – ein hoher Anspruch, da es die Bewohnerschaft als "handlungsfähiges Subjekt" im Regelfall nicht gibt. Wie soll dieses "Konstrukt" aussehen und was muss geschehen, damit so etwas in benachteiligten Gebieten entsteht?
Aufbau von eigenständigen Interessenvertretungen
Mit dieser Frage und deren praktischer Umsetzung beschäftigt sich das GWA-Büro seit Anfang der 80er Jahre. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit war von Beginn an ausgerichtet auf benachteiligte Stadtteile, in denen die Lebensqualität z.B. durch schlechte Wohnbedingungen oder eine unzureichende Infrastruktur spürbar eingeschränkt war. Das GWA-Büro unterstützt und berät Bewohner/innen (unzufriedene, empörte, motivierte ...) beim Aufbau eigenständiger Interessenvertretungen bzw. Bürgergruppen, die auf Dauer zusammenarbeiten und eine möglichst breite Beteiligung ermöglichen. Den von uns praktizierten Arbeitsansatz nennen wir heute "Gemeinwesenarbeit als Organisationsberatung". Es geht um die Entwicklung angemessener Organisationsformen, die den Möglichkeiten und Fähigkeiten der beteiligten Bewohner/innen entsprechen und die sich an demokratischen Prinzipien orientieren.
Um diese Ziele zu erreichen, hat das GWA-Büro in den vergangenen Jahren ein spezielles Know-how entwickelt, das einer ständigen Reflexion bedarf, da die Verhältnisse vor Ort sehr unterschiedlich sind, z.B. was die Größe der Wohnquartiere anbetrifft, oder sich durch Fluktuation die Zusammensetzung der Bewohnerschaft ändert. So ist beispielsweise auch immer wieder die Frage zu stellen, ob die einmal entwickelten Organisationsformen noch geeignet sind, die formulierten Ziele und angestrebten Verbesserungen auch zu erreichen.
Erfolgreiche Arbeit des Bürgervereins Satellitenviertel e.V.
Die erste selbständige Interessenvertretung entstand im Dürener Satellitenviertel. Im Laufe seiner Geschichte wurde der Bürgerverein Satellitenviertel e.V. zu einer der größten Bewohner/innen-Selbstorganisationen in der BRD. Für seine erfolgreiche Arbeit erhielt der Bürgerverein 1999 unter 187 Bewerbern den 1. Preis in einem bundesweiten Wettbewerb des Vereins Aktive Bürgerschaft e.V. mit Sitz in Münster. Das Schaubild 2 gibt einen Einblick in den Aufbau und die verschiedenen Aktivitäten des Bürgervereins.
Die Arbeitsgruppen agieren selbständig und treffen satzungsgemäß die Entscheidungen, die für die Erledigung ihrer Aufgaben notwendig sind. Bei umfangreichen Aktionen, die risikobehaftet sind und einen hohen Arbeits- und Organisationsaufwand nach sich ziehen, z.B. Verweigerung einer Mieterhöhung mit Hunderten von Familien, und kostenaufwendigen Vorhaben sind vorher Beschlüsse der Mieterversammlung einzuholen.
Jede Arbeitsgruppe wählt eine/n Vertreter/in und eine/n Stellvertreter/in, die die Arbeitsgruppe nach außen und im Gesamtvorstand vertreten. Der Gesamtvorstand ist zuständig für alle Aufgaben und Fragen, die nicht von den Arbeitsgruppen abgedeckt werden. Der geschäftsführende Vorstand ist lediglich ausführendes Organ, hat jedoch wichtige Aufgaben wahrzunehmen, z.B. die Vorbereitung des Gesamtvorstands, der inklusive der zwei beratenden Mitglieder (Berater/innen des GWA-Büros/von der Jahreshauptversammlung gewählt) insgesamt zwölf Personen umfasst.
"Die jetzige Organisationsstruktur des Bürgervereins berücksichtigt die unterschiedlichen Interessen der Bewohnerschaft und führt sie unter ein Dach zusammen. Jede Altersgruppe, jede Nationalität im Viertel ist beteiligt und eingeladen zur Mitarbeit. Alle wichtigen Entscheidungen werden von der Mieterschaft gemeinsam getroffen ..." |
Keine Stellvertretung
Gemeinwesenarbeit, wie wir sie verstehen, ist im Wesentlichen das Tätigwerden der Bewohnerschaft, wobei die Außenvertretung durch die gewählten Bewohnervertreter/innen selbst wahrgenommen wird. Die Mitarbeiter/innen des GWA-Büros handeln nicht stellvertretend für die Bewohnerorganisation, sondern beraten und unterstützen sie im Innenverhältnis, z.B. in den Arbeitsgruppen, wenn es um die Planung von Aktionen oder die Vorbereitung von Verhandlungen geht.
Unsere Aufgaben gehen über den bekannten Arbeitsansatz "Hilfe zur Selbsthilfe" hinaus und beinhalten im Wesentlichen Aufbauarbeit und Aktivierung, Organisationsberatung, Strategie- und Taktikberatung sowie Recherchen und Hintergrundarbeit. Je nach Entwicklungsstand werden unsere Beratungsleistungen wie auch die Verantwortlichkeiten der Bewohnerschaft geklärt und die Verteilung der Aufgaben ausgehandelt.
Dies erfordert auf Beraterseite ein hohes Maß an Rollenklarheit, nicht selten stolpern wir über unsere eigene Sozialarbeiter-Geschichte und geraten in die Rolle des Fürsorgers, der für alles Verständnis hat und zu früh aufhört zu fragen, was der andere aus eigener Kraft selbst tun kann. Dafür reichen deklaratorische Erklärungen nicht aus, neben Haltung (Neugierde) und Menschenbild (aufrechter Gang) ist auf Beraterseite ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, Erfahrung und Flexibilität erforderlich.
Der Bürgerverein heute
Aufbau und Aktivitäten | |
oder außerordentliche Mitgliederversammlung (1 x monatlich) (Treffen 1 x monatlich) bestehend aus: : 1.und 2. Vorsitzende/-r sowie zwei Kassierer/-innen und je zwei Vertreter/-innen aus Arbeitsgruppen sowie zwei beratende Mitglieder : |
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Der Bürgerverein erreicht auch Verbesserungen in Zusammenarbeit mit gemeinsamen Aktionsbündnissen auf Stadt– und Kreisebene:
(Schaubild 2) |
GWA als Organisationsberatung
Nach unseren Erfahrungen brauchen Bewohnerorganisationen je nach den vorhandenen Ressourcen und je nach Komplexität der Situation oder Fragestellung mehr oder weniger Unterstützung im Sinne von Organisationsberatung. Organisationsberatung stellt nicht die Souveränität der Organisation in Frage. Schließlich nehmen auch gut bezahlte Manager Beratung von außen in Anspruch. Dann können auch Bürger/innen, die sich ohne besondere Vorbildung in ihrer Freizeit für hoch komplexe Problemlösungen engagieren – manchmal geht es auch schon mal um eine Million, Beratung in Anspruch nehmen, ohne dass damit ihre Selbständigkeit in Frage gestellt wird. Dabei ist es jedoch wichtig, dass die Berater immer wieder ihre Rolle und ihren Auftrag (und ihre begrenzten Möglichkeiten/Einfluss) transparent machen und sich aus den Entscheidungen, die von Bewohnerseite zu treffen sind, sowie den Außenvertretungsaufgaben konsequent heraushalten.
Dieses Rollenverständnis verträgt sich nicht mit den sogenannten "intermediären Instanzen", die sich selbst als Vermittler zwischen der Lebenswelt im Stadtteil und dem Rathaus, der Verwaltung etc. definieren, ohne dass darüber ein Auftrag von Seiten der Bewohnerschaft eingeholt wurde. Dabei wird nach unserem Dafürhalten auch der Frage zu wenig Beachtung geschenkt, welche Effekte dadurch letztlich erzielt werden und insbesondere welchen Gebrauchswert sie aus Bewohnersicht haben. Es geht nicht um Schwarz-Weiß-Malerei, sondern um die differenzierte Betrachtung, dass es neben der Einrichtung von "intermediären Instanzen" auch andere GWA-Konzepte gibt, die sich in der Praxis bewährt haben.
Bewohnerorganisationen können eine größere Durchsetzungs- und Gestaltungskraft entwickeln, wenn sie klug agieren und sich ihre Unabhängigkeit bewahren. Sie sind authentischer, unterliegen keiner Weisungsbefugnis, können souverän handeln, phantasiereiche Aktionen entwickeln und den direkten Weg zur Entscheidungsinstanz gehen, ohne in den Amtsmühlen zerrieben oder den Vorzimmern von Wohnungsbaugesellschaften zu versauern. Dafür sind professionelle Beratungskapazitäten erforderlich, sowohl was den Umfang als auch die Qualifizierung anbetrifft.
Verkannt werden sollen dabei nicht die Schwierigkeiten und alltäglichen Unabwägbarkeiten, die den Aufbau von Bewohnerorganisationen erschweren können (Überforderung der aktiven Bewohner/innen wie auch der Berater/innen, ausbleibende Erfolge, Größe des Gebiets, Fluktuation, Alleingänge einzelner Bewohnervertreter/innen, Unsicherheit in der Beraterrolle, voreilige Übernahme von Aufgaben, die in den Verantwortungsbereich der Bewohnerorganisation fallen ...).
GWA-Bausteine
Wir fangen in einem Gebiet immer da an, wie die Situation ist und nicht, wie sie unserer Meinung nach sein soll. Wir eröffnen auch im Stadtteil kein Büro oder einen "Laden", da sich die Bewohnerschaft mit dem Träger – egal, welcher Couleur – im Regelfall nicht identifiziert (Stichwort: Kolonialisierung der Lebenswelten). Sofern im Laufe des Aktivierungsprozesses von Seiten der Bewohnerschaft ein Bedarf artikuliert werden sollte, können wir sie dabei unterstützen, dass sie eigene Räumlichkeiten bekommen. Wir diskutieren in der ersten Aktivierungsphase mit den Bewohner/innen nicht darüber, was richtig oder verkehrt ist. Wir versuchen z.B. in offenen Gesprächen herauszufinden, was ihnen unter den Nägeln brennt, welche Wünsche und Bedürfnisse (= Eigeninteresse) sie haben und was sie bereit sind, selbst für die notwendig erachteten Verbesserungen zu tun. Es geht dabei nicht um allgemeine Probleme, sondern um konkrete Themen, die gewinnbar sind. Im weiteren Verfahren wirken wir darauf hin, dass
- interessierte Bewohner/innen zusammenkommen und einen Aktionskern bilden, der auf Dauer zusammenarbeitet;
- über Konsensfindung und Bildung von Prioritäten aus Eigeninteressen gemeinsame Interessen werden;
- Entscheidungabläufe und Verantwortlichkeiten abgestimmt und erste Absprachen getroffen werden, wie die gewünschten Veränderungen gemeinschaftlich umgesetzt werden können.
Eigenes Programm der Bewohnerschaft = Bürgerprogramm
Aus den konsensfähigen Interessen entsteht ein Programm (= Bürgerprogramm), mit dem sich möglichst viele Bewohner/innen in einem Gebiet identifizieren können und was Perspektive sichtbar macht. Es handelt sich dabei um konkrete Themen, die von der Beseitigung gravierender Wohnungsmängel über die Verweigerung ungerechtfertigter Nebenkosten-Nachforderungen bis zur Durchführung von Ferienspielaktionen oder der Schaffung besserer Einkaufsmöglichkeiten in Wohngebietsnähe reichen.
Bei der Umsetzung des Bund-Länder-Programms hat sich gezeigt, dass ein von der Bewohnerschaft aufgestelltes Bürgerprogramm nicht immer mit dem von der Stadt aufgestellten Handlungsprogramm kompatibel ist und zu Zielkonflikten führen kann. Mit Unterstützung des städtischen Projektbüros konnten jedoch verschiedene Vorhaben auch im sozialen Bereich auf den Weg gebracht und über das Bund-Länder-Programm gefördert werden, was auf Grund der knappen Finanzen über den städtischen Haushalt kaum möglich gewesen wäre.
Spürbare Verbesserungen für die Bewohnerschaft
Die Aktivitäten der Bewohnerorganisationen haben für die Bewohner und die verschiedenen Wohnquartiere zu spürbaren Verbesserungen geführt und Effekte erzielt, die auch für die Kommune von nicht unerheblichem Nutzen sind. Beispielhaft sind zu nennen:
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Materielle Verbesserungen und größere Wohnzufriedenheit durch gewonnene Mietkonflikte, Beseitigung von Wohnungsmängeln, Korrektur von fehlerhaften Nebenkosten-Abrechnungen, Abwendung von Räumungsklagen, erfolgreiches Vorgehen gegen Mietpreisüberhöhung und Mietwucher, Verhinderung von Nachverdichtung, Umsetzung einer sozialverträglichen Modernisierungsstrategie, Kostenreduzierung durch neues Müllkonzept für Hochhäuser
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Verbesserung der Infrastruktur im Bereich Wohnumfeld, Bau eines großen Spielparks, Verkehrsberuhigung, Erhalt von Frei- und Spielflächen, Schaffung eines Bürgerparks, Errichtung einer Kleingartenanlage, Stadtrandgärten für türkische Bewohner/innen, Errichtung einer Spielanlage mit den Pächter/innen der Stadtrandgärten, günstigere Einkaufsmöglichkeiten in Wohnquartiersnähe
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Verbesserung der Nachbarschaft und des Gemeinschaftsgefühls sowie gegenseitiger Hilfe im Alltag, Organisation von Festen und Ferienspielen, Schaffung und Unterhaltung von Treffpunkten, Hausaufgabenhilfen als integriertes Angebot, Frauentreffs, wohnortsnahe (Bildungs-)Angebote für Kinder und Erwachsene
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Verbesserung des Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Altersgruppen durch die von den Bewohnerorganisationen geschaffenen neuen Begegnungs- und Beteiligungsmöglichkeiten
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Mehr Eigeninitiative, z.B. Mitarbeit bei der Erstellung und Unterhaltung von Spielplätzen, regelmäßige wöchentliche Sprechstunden, Mitarbeit in den Arbeitsgruppen, Übernahme von Vertreterpositionen, Vorbereitung und Durchführung von Aktionen
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Einsatz für mehr Gerechtigkeit anhand von konkreten Themen vor Ort, Stärkung des Rechtsbewusstseins, nicht nur Recht haben, sondern sie auch bekommen, Ankopplung ans Rechtssystem
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Entwicklung von "Hilfe auf Gegenseitigkeit" und mehr Verantwortung für das Gemeinwesen
Ausreichende Beratungsressourcen und spezielles Know-how
Gerade Bevölkerungsgruppen in benachteiligten Gebieten brauchen eigene Formen für Zusammenkünfte, Interessensaustausch und gemeinsames Handeln. Über herkömmliche Beteiligungsangebote allein werden sie nicht erreicht. Das hapert oft schon an der Sprache, z.B. Dialekt kontra Mittelschichtssprache. Programmatisch wird im Bund-Länder-Programm der Bürgerbeteiligung und –aktivierung bis hin zum Aufbau "selbsttragender Bürgerorganisationen" ein hoher Stellenwert eingeräumt. De facto sind die dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen jedoch oft nicht ausreichend, wenn sie unter das Quartiersmanagement subsumiert werden, das noch andere Aufgaben hat.
Es ist deshalb sinnvoll und empfehlenswert, wie in Düren einen freien Träger, der nicht Teil der Verwaltungsstruktur ist, speziell mit dem Aufbau von Bewohnerorganisationen zu beauftragen und daneben separat ein städtisches Projektbüro einzurichten, das für die Koordination innerhalb der Verwaltung, die Abwicklung von Projekten und die Akquirierung der Fördermittel etc. zuständig ist.
Wenn Bewohnerschaften zum Akteur werden sollen, bedarf es eines eigenständigen Prozesses, der Raum und Zeit braucht und der auf Seiten der Bewohner/innen eigenen Bedingungen (Freizeit/nicht Arbeitszeit) unterliegt. Wird er zu sehr oder zu früh von außen gestört, kommt es zu Brüchen und Zielkonflikten. Von professioneller Seite ist dafür ein eigenständiger Arbeitsansatz erforderlich, der vom GWA-Büro seit Jahren in verschiedenen Dürener Stadtteilen erprobt und weiterentwickelt wird.
Auszüge aus dem Vertrag zwischen der Stadt Düren und der Evangelischen Gemeinde zu Düren über die "Erteilung eines Auftrags zur quartiersbezogenen Aktivierung im Stadtteil": Nach dem Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" ist die Aktivierung der örtlichen Potentiale und insbesondere der Aufbau "selbsttragender Bürgerorganisation" grundlegende Voraussetzung für den erfolgreichen Ablauf der Stadterneuerung. Die Aufgabenteilung zwischen dem Projektbüro/Stadt Düren und dem GWA-Büro/Evangelische Gemeinde zu Düren orientiert sich an dieser Zielvorgabe:
Es besteht Konsens darüber, dass in den Gebieten der Kategorie a Beteiligungsangebote seitens des Projektbüros den Prozess der Aktivierung beeinträchtigen können. Von daher werden dort bis zum Abschluss der Primäraktivierung keine Beteiligungsangebote an die Bewohner/in-nen gemacht. In den Gebieten der Kategorie b wird durch das GWA-Büro Organisationsberatung angeboten, um den Prozess des Aufbaus von angemessenen Organisationsformen und –strukturen zu unterstützen. Beteiligungsangebote des Projektbüros werden unmittelbar an die bestehenden Organisationen gerichtet. Vierteljährlich findet zwischen der Projektgruppe und dem GWA-Büro ein Informationsaustausch statt. |